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Es ist an der Zeit, zu begrenzen, wie oft wir ins Ausland reisen – „Kohlenstoffpässe“ könnten die Antwort sein

Der Sommer und Herbst 2023 war für den Luftverkehr europaweit rekordverdächtig. Bis Ende Juli erreichten die internationalen Touristenankünfte weltweit 84% des Niveaus vor der Pandemie. In einigen europäischen Ländern wie Frankreich, Dänemark und Irland übertraf die Tourismusnachfrage sogar das Niveau vor der Pandemie.

Für Ross Bennett-Cook von der University of Westminster sorgt eine Rückkehr zum Status Quo für Bedenken, ob der bereits schlimmen ökologischen und sozialen Folgen.

Der Tourismus ist Teil des Problems. Der Tourismussektor erzeugt etwa ein Zehntel der Treibhausgasemissionen, die die Klimakrise vorantreiben.

Die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt sind so schwerwiegend geworden, dass eine drastische Änderung unserer Reisegewohnheiten unvermeidlich sind. In einem Bericht aus dem Jahr 2023, der die Zukunft des nachhaltigen Reisens analysierte, schlug der Reiseveranstalter Intrepid Travel vor, dass „Kohlenstoffpässe“ bald Realität werden, wenn die Tourismusbranche zu überleben hofft.

Die Idee eines CO2-Passes konzentriert sich darauf, dass jedem Reisenden eine jährliche CO2-Zulage zugewiesen wird, die er nicht überschreiten darf. Diese Zulagen kann dann „rationiert“ eingesetzt werden.

Quelle: https://theconversation.com/its-time-to-limit-how-often-we-can-travel-abroad-carbon-passports-may-be-the-answer-216503

Bundesrechnungshof wirft Verkehrsminister Wissing klimapolitisches Versagen vor

Der Bundesrechnungshof stellt Bundesverkehrsminister Volker Wissing ein vernichtendes Zeugnis aus. Die Prüfer werfen Wissing nach einem Medienbericht vor, seiner gesetzlichen Verantwortung nicht nachzukommen und gegen das Haushaltsrecht zu verstoßen.

Kritik und Adressat sind nicht neu, der Absender eher ungewöhnlich.

Der Bundesrechnungshof wirft Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) Versagen beim Klimaschutz vor. „Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) wird seiner Verantwortung für den Klimaschutz im Sektor Verkehr nicht gerecht“, schreiben die Prüfer in einem neuen Gutachten. Das berichtet das Magazin der „Spiegel“.

Das Ministerium versäume es regelmäßig darzulegen, wie viel Treibhausgas mit beschlossenen Maßnahmen eingespart werden könne. „Damit fehlt eine wesent­liche Voraussetzung sowohl auf der Ebene der einzelnen Maßnahmen als auch auf der übergeordneten Ebene des Verkehrssektors“, zitiert das Magazin aus dem Gutachten. Ohne diese blieben die eingesetzten Steuerungsinstrumente wirkungslos. Um seiner gesetzlichen Verantwortung gerecht zu werden, „muss das BMDV unverzüglich die Klimaschutzmaßnahmen aktiv steuern“, heiße es weiter.

Die Rechnungsprüfer monieren demnach, dass trotz der Vorgaben des Klimaschutzgesetzes, die für die Jahre von 2020 an sinkende Emissionen vorsehen, der Kohlendioxidausstoß im Verkehr gestiegen sei. „Das BMDV hat hierzu beigetragen.“ So habe Wissings Ministerium zwar ausgewertet, welchen Beitrag verschiedene Maßnahmen zur CO₂-Reduktion leisten könnten, diese aber dann zum Teil nicht berücksichtigt.

Der Rechnungshof kritisiere zudem, dass das Ministerium es versäumt habe, eine Wirtschaftlichkeitsprüfung vorzunehmen, die systematisch untersucht hätte, mit welchen Maßnahmen die Einsparziele mit dem geringsten Ressourceneinsatz zu erreichen gewesen wären. Damit habe Wissing „gegen geltendes Haushaltsrecht verstoßen“, tadeln demnach die Prüfer.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/versagen-beim-klimaschutz-bundesrechnungshof-stellt-verkehrsminister-vernichtendes-zeugnis-aus-10619023.html

Gutachten untermauert politische Forderung nach einer Reduzierung der Flugrechte

Die auf Umweltrecht spezialisierte Kanzlei Philipp-Gerlach & Teßmer (Frankfurt a. Main) kommt in einem Rechtsgutachten zu dem Ergebnis, dass der Bundestag verfassungsrechtlich die rechtliche Möglichkeit besitzt, den Verkehrsflughäfen bereits gewährte Flugrechte zu streichen, wenn dies notwendig ist, um das übergeordnete Ziel des Klimaschutzes zu fördern.

Das im Auftrag der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) erstellte Gutachten stützt damit die politische Forderung nach einer Absenkung der Flugrechte auf den deutschen Verkehrsflughäfen um 20 Prozent bis zum Jahr 2030.

Angesichts des Ziels der Bundesregierung, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, ist der Eingriff in die Rechte der Flughafenbetreiber verhältnismäßig und notwendig. Alternative Antriebsstoffe werden im nächsten Jahrzehnt nicht, oder nur in geringem Umfang zur Verfügung stehen.

Um die Klimaziele nicht zu gefährden, bleibt als einziger Weg eine Reduzierung des Angebots an Flugrechten.

Download: BVF Rechtsgutachten zur Reduktion von Start- und Landerechten (Slots)

Flughäfen erwarten für 2024 mehr Passagiere als vor Corona

Brüssel/Frankfurt (dpa) – Nach der Corona-Pandemie verreisen wieder deutlich mehr Menschen mit dem Flugzeug. Im nächsten Jahr könnte das Vorkrisenniveau überschritten sein.

Europas Flughäfen erwarten bereits im kommenden Jahr mehr Passagiere als vor der Corona-Pandemie. Nach einem starken jahresbezogenen Anstieg der Fluggastzahlen im August von 11,6 Prozent hat der Branchenverband ACI seine Prognose für das kommende Jahr hochgesetzt.

Das Volumen werde 1,4 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegen, teilte der Verband mit.

Für die Jahre bis 2050 wird ein weitergehendes überproportionales Wachstum von bis zum 4 Prozent per Anno prognostiziert.

Quelle: https://www.rnz.de/politik/wirtschaft-regional_artikel,-Luftverkehr-Flughaefen-erwarten-fuer-2024-mehr-Passagiere-als-vor-Corona-_arid,1206311.html

Klimafreundlich fliegen – geht das überhaupt?

Wie gelingt es, das Fliegen nachhaltiger zu machen? Das ist eines der zentralen Themen beim Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress in Stuttgart. Der Weg zur emissionsfreien Luftfahrt ist noch weit.

Unter Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) diskutieren mehr als 1.000 Teilnehmende über die Zukunft des Fliegens. Das oberste Ziel: Vernetzung und Austausch. 

„Es bedarf Pioniergeist und der nötigen Leuchtturmprojekte, um die Menschen auch über die Branche hinaus für die Zukunft zu inspirieren“, sagt DGLR-Präsident Roland Gebhardts. Ideen gibt es viele: Fliegen mit Wasserstoff, Fliegen mit Brennstoffzellen. Das Problem: Diese Techniken stecken noch in den Kinderschuhen.

„Wenn wirklich alle an einem Strang ziehen, dann haben wir schon die Möglichkeit, deutlich klimaverträglicher zu werden“, sagt er. Wann die Branche dann wirklich klimaneutral sei, könne er aber nicht sagen. „Das wird sicherlich noch einige Jahrzehnte dauern.“

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/dlr-deutscher-luft-und-raumfahrt-kongress-100.html

Klimawandel erfordert Schrumpfkurs im Flugbetrieb

Werner Kindsmüller von der Bundesvereinigung gegen Fluglärm kündigte eine neue Strategie zur Verminderung des Flugaufkommens an. „Wegen des Klimawandels müssen wir zu einem Schrumpfkurs kommen“, sagte er. Geschehen soll das über eine Petition an die Bundesregierung, welche den Flugverkehr um zwanzig Prozent verringern soll. Mehr sei nicht möglich, weil der Eingriff in die Rechte der Unternehmen verhältnismäßig sein müsse. Er warb um Unterstützung der Kampagne, weil mit dem Wahnsinn des kontinuierlichen Wachstums endlich Schluss sein müsse.

Werner Kindsmüller
Vize-Präsident der BVF in Freising

Kindsmüller bezeichnet es als eine „propagandistische Meisterleistung der Branche“ zu suggerieren, der Aufwärtstrend im Flugverkehr sei nicht zu stoppen.

Flugzeuge, die andererseits mit einem Wasserstoffantrieb fliegen, sieht Kindsmüller noch in weiter Ferne. Neue Maschinen würden benötigt, doch neue Flugzeuge benötigten eine Entwicklungszeit von mindestens zwanzig Jahren. Kindsmüller geht davon aus, dass Flugzeuge mit Wasserstoffantrieb nicht vor Mitte dieses Jahrhunderts einsetzbar seien. Außerdem „wollen alle Wasserstoff“ und nicht nur die Flugbranche. Der Mythos über neue Technologien funktioniere nicht mehr, sagte Kindsmüller.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/freising-buergerverein-flughafen-muenchen-luftverkehr-dritte-startbahn-1.6226246

Verfassungsexperten haben die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz aufgerufen

Ein Brief von 60 führenden Verfassungsrechtsexperten mahnt zu entschlossenem Handeln gegen den CO₂-Ausstoß. Der Kampf gegen die Erderwärmung muss oberste Priorität haben.

Den Klimaschutz verbessern:Juristen fordern mehr Einsatz von Bundesregierung

Energische und wirksame Schritte zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes seien von „größter Wichtigkeit für die Erhaltung der Grundlagen eines menschenwürdigen Lebens“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief, der von 60 Expertinnen und Experten für Verfassungsrecht und Völkerrecht unterzeichnet wurde.

„Beunruhigend und in vielen Fällen verfassungsrechtlich fragwürdig.“

Das Bundesverfassungsgericht habe im März 2021 klargestellt, dass das Grundgesetz zu wirksamen Maßnahmen gegen die Erderwärmung verpflichte, heißt es in dem Schreiben. Hierfür seien im Bundes-Klimaschutzgesetz konkrete Ziele sowie Mechanismen festgelegt.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/den-klimaschutz-verbessern-juristen-fordern-mehr-einsatz-von-bundesregierung-10396576.html

EU-Initiative: Mindestpreis für Flugtickets

Der französische Verkehrsminister Beaune fordert aus Klimaschutzgründen einen Mindestpreis für Flugtickets in der Europäischen Union.

In einem Interview mit dem Magazin „L’Obs“ kündigte er an, seinen EU-Kollegen einen entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten. Flugtickets für zehn Euro seien mitten im ökologischen Umbau nicht länger tragbar. Er plädiere dafür, die Treibhausgasemissionen zu besteuern. Weiter erklärte Beaune, die französische Regierung plane, die Abgaben auf im Land startende Flüge zu erhöhen, um damit Investitionen in den Schienenverkehr zu finanzieren.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/verkehrsminister-befuerwortet-mindestpreis-fuer-eu-flugtickets-100.html

Experten warnen vor grossem Klima-Irrtum

Weil Unternehmen oder auch Einzelpersonen ihren CO₂-Ausstoss nicht signifikant reduzieren können oder wollen, erwerben sie CO₂-Zertifikate. Mit diesen werden Projekte finanziert, die die Emissionen an anderer Stelle verringern. In der Regel entspricht ein Zertifikat einer Tonne CO₂ oder anderen Treibhausgasen wie Ozon oder Methan.

Die Erwartung ist, dass sich hierbei der CO₂-Ausstoss und die ökologischen Verbesserungsmassnahmen in etwa die Waage halten, also eine «Netto Null» erreicht wird. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Laut einer neuen Studie, die am 24. August in der Zeitschrift «Science» veröffentlicht wurde, werden die Auswirkungen von Klimaschutzprojekten deutlich überschätzt.

Quelle: https://www.blick.ch/wirtschaft/der-grosse-co-ablasshandel-warum-ein-zertifikat-nicht-viel-aendert-id18886151.html

BUND Hessen unterstützt Kampagne „Minus 20% bis 2030“

Transformation des Luftverkehrs – Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz

Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) unterstützt – auch vor dem Hintergrund der jüngsten Stellungnahme des Expertenrates für Klimafragen der Bundesregierung – die neu gestartete Kampagne „Minus 20% bis 2030“ der Bundesvereinigung gegen Fluglärm.

Dies betrifft insbesondere den Flughafen Frankfurt. Hier ist vor allem das Land Hessen als größter Fraport-Anteilseigner in der Pflicht, auch unabhängig von der Bundespolitik wichtige Stellschrauben für den Flugverkehr zu nutzen.

Quelle: https://www.bund-hessen.de/pm/news/transformation-des-luftverkehrs-sofortmassnahmen-zum-klimaschutz/

Foto: BUND Hessen